Rucksack packen

Rucksackeinteilung

Rucksack - Packen

Rucksack packen. Die Packtechnik ist genau so wichtig wie ein gut eingestellter und sitzender Rucksack oder der richtige Schuh, denn ein gut gepackter Rucksack bedeutet mehr "Wanderqualität". Bei nicht unüblichen Gewichten von 15-25 Kg kann die Packtechnik über einen ent- oder verspannten Abend entscheiden. Also, wie packt man einen Rucksack.

Allgemein

Praxis vor Theorie:
Wie so oft vertragen sich Theorie und Praxis nicht und das ist auch beim Rucksack Packen nicht anders. Manchmal ist etwas, das gegen theoretische Grundregeln des Rucksack packens geht einfach praktisch oder nicht anders realisierbar, also auch mal ein Auge zudrücken ;-)


Wegbeschaffenheiten bedenken: Bei der Packweise sollte man unbedingt auch an die Wegbeschaffenheiten denken. Wer z.B. in alpinem Gelände unterwegs ist, sollte kompakt packen, damit man durch enge Felslücken passt oder auf einem schmalen Grad am Abgrund laufen kann.

Wer dagegen sich über flaches, kahles Land läuft, der kann auch etwas "breiter" packen.


Alles fest im Griff: Am oder im Rucksack sollte alles fest verstaut/fixiert sein, damit nichts hin und her schlägt. Auch wenn es nicht auffallen sollte, kann so was viel Kraft kosten, da man eine Gegenbewegung zum Ausgleich automatisiert.

 

Rucksackgewicht: Bequem ist es, wenn der Rucksack nicht mehr als 1/4 des eigenen Gewichtes ausmacht, 1/3 sollte das Maximum sein. Wer darüber liegt sollte seine Packliste nochmal überarbeiten. Natürlich kann es begründeterweise über 1/3 gehen, aber wir gehen von normalsterblichen Wanderern aus, die wandern wollen und keine Expedition wagen. Auch das Eigengewicht des Rucksacks (bis zu 3 Kg) beachten!

Das Gewicht ist abhängig von mehreren Faktoren:

 

Gruppengröße: je größer die Gruppe, desto weniger Allgemeinzeug schleppt der Einzelne
ReiseArt:Zeltreisende tragen logischerweise mehr als Hotelreisende (Zelt, Proviant, Kleidung),
ReiseDauer:Je weniger Einkaufsmöglichkeiten, desto mehr muss man bunkern
ReiseZiel:Je wärmer desto leichter, je kälter desto schwerer


Schwerpunkt: Bei leichten Touren sollte der Schwerpunkt nahe am Rücken und auf Schulterhöhe sein. Bei alpinen Touren sollte er weiter unten sein, denn ein zu hoher Schwerpunkt geht zu Lasten des Gleichgewichts.

Zudem sollte darauf geachtet werden, dass der Rucksack nicht einseitig gepackt ist (vorallem bei Seitentaschen darauf achten!).


Tipps & Tricks

Schema F: Es ist sehr hilfreich, wenn man seinen Rucksack immer nach dem gleichen Schema packt und jedes Teil seinen festen Platz hat, dann findet man seine Sachen schneller (bei Regen oder Kälte ein wirklicher Vorteil) und kann andere besser dirigieren, wenn sie einem mal was aus dem Rucksack mitbringen sollen, wenn man es sich gerade am Feuer gemütlich gemacht hat und nicht aufstehen will ;-).


Einteilung: Es ist sinnvoll Kleidung, Hygiene, Medizin, Essen, etc. in optisch unterschiedliche Tüten (es reichen normale Einkaufstüten aus Plastik) einzupacken. Zum einen fällt das Packen leichter und man behält den Überblick.


Zugriff: Sachen, die häufig genutzt werden, sollte man im Fanny Pack, den Seitentaschen, unter den Frontaleingriff des Hauptfaches oder oben ins Hauptfach legen.


Fanny Pack: Das Fanny Pack (der obere Aufsatz des Rucksackes) sollte den Leichtgewichten der Packliste vorbehalten sein. Ins Fanny Pack gehören Sachen, die schnell zur Hand sein müssen, wie z.B.:

Wanderkarten
Messer
Lampe
Geldbeutel
Dokumente
Schoki
Kopfbeckung
Sonnenbrille
usw.

Hauptfach: Das Fach für alles: schwere, mittlere und leichte Sachen. Man sollte auch auf eine geschickte Packweiße achten, damit noch ein wenig Ordnung drin ist und man schnell an seine Sachen kommt.
Ins Hauptfach kommen z.B.:

Kleidung
Hygiene
Essen
Kocher
usw.

Bodenfach: Oft ist das Bodenfach durch einen Boden, der geöffnet werden kann, vom Hauptfach getrennt. Es wird zum Verstauhen des Schlafsacks genutzt.


Tipp:Wer eine aufblasbare Isomatte à la Therm-A-Rest hat, der kann diese in das Bodenfach stecken und dann den Schlafsack dazustopfen. Allerdings muss dann der Schlafsack aus der Hülle raus und mit einer stabilen Mülltüte gegen Regen geschützt werden. Dieser Kniff spart viel Platz!
Ins Bodenfach kommen also:

Schlafsack
eventuell Isomatte (wenn aufblasbar)

Seitentaschen: Leider immer seltener zu finden, aber äussert praktisch. Wir kommen nicht mehr ohne aus. Nicht nur, dass sie zusätzlichen Stauraum bieten, sondern vielmehr, ist es abgetrennter Stauraum, der Ordnung schafft. Sonst hat man ja nur das Fanny Pack, das Hauptfach und das Bodenfach.
Man sollte darauf achten, dass die Seitentaschen ungefähr gleich schwer beladen sind.

Die Seitentaschen sind schnell erreichbar, also kommen hier Sachen rein, die schnell zur Hand sein müssen:

Poncho
Regenhose
Gamaschen
Müsliriegel
usw.

Außen am Rucksack: Sperrige Ausrüstung wie z.B. ein Zelt oder normale Isomatten gehören nach außen. Gute Rucksäcke verfügen über Schnallen im unteren, mittleren und oberen Bereich des Rucksacks. Man sollte darauf achten, dass nichts hin- und her pendeln kann!

 

Was kommt wo hin?

Zelt:unten ans Bodenfach
Isomatte:entweder aufs Fanny Pack, oder ans Bodenfach
Wanderstöcke:an die Seite
Geschirr/Besteckt:an die Seite oder an den Frontaleingriff des Hauptfachs